Beschreibung
Die Entwicklung von Strategien und Einstellungen zur Bewältigung gesellschaftlicher Transformationen steht gegenwärtig im Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit bzw. der Lehrerbildung, insbesondere in Luxemburg, wo fast zwei Drittel aller Schüler*innen eine andere Erstsprache als Luxemburgisch haben. Das vorliegende Buch stellt die Narrationen und die berufsbezogenen Überzeugungen von drei luxemburgischen Grundschullehrkräften in den Fokus und versucht Antworten auf folgende Fragen in Bezug auf diese Veränderungen zu finden: Wie konstruieren Lehrpersonen in diesem hochkomplexen Kontext ihre professionelle Identität? Auf welche Ideologien von Sprache, Kultur, Identität und Heterogenität stützen sie sich? Wie konstruieren sie Differenz und Homogenität und welche Werte und Überzeugungen werden in ihrer Argumentation sichtbar? Die Ergebnisse zeigen, dass selbst in einer sehr heterogenen Gesellschaft ein Hang zur Homogenisierung besteht, wobei die eigene Vergangenheitskonstruktion als idealisierte Vergleichsnorm eine wichtige Rolle spielt.
Das schulische Umfeld des 21. Jahrhunderts ist geprägt von sich schnell verändernden sozialen und gesellschaftlichen Umständen, u.a. bedingt durch eine Erhöhung der sprachlichen, kulturellen und ethnischen Vielfalt, an die sich das Lehrpersonal anpassen muss. Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit berufsbezogenen Narrationen und Überzeugungen von drei luxemburgischen Grundschullehrkräften. Hierzu wurde eine Kombination aus narrativ-biographischen Interviews und leitfadengestützten Experteninterviews durchgeführt, mit dem Ziel die Argumentationen der Lehrkräfte bezüglich des Umgangs mit Heterogenität zu rekonstruieren. Zum einen geht es darum, die Verwendung unterschiedlicher Differenzkategorien zu erforschen, die die Lehrpersonen verwenden, um Heterogenität und Homogenität innerhalb ihrer Schulbevölkerung zu konstruieren (z.B. soziokulturelle Hintergründe, Sprachen, kognitive Fähigkeiten oder homogene Standards und Normen). Zum anderen geht es um ein tieferes Verständnis der zugrundeliegenden Ideologien und diskursiven Selbstpositionierungen von Lehrpersonen in einer pluralisierten und vielfältigen Gesellschaft mit einer mehrsprachigen und multikulturellen Tradition. Diese Studie verortet sich in der Forschung zur Professionalisierung von Lehrkräften und soll Verwendung in der reflexiven Lehreraus- und -fortbildung finden.
Inhaltsverzeichnis + Leseprobe
Der Autor:
Dr. Jean-Marc Wagner, Ministerium für Bildung, Kinder und Jugend, Luxemburg
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (pdf- Infoblatt).
Die Zielgruppe:
Lehrende und Forschende der Erziehungswissenschaft
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